Magenkrebs (Magenkarzinom)

Was ist das?
Das Magenkarzinom ist die Krebserkrankung des Magens.
Beim Mann ist das Magenkarzinom der 5.-häufigste bösartige Tumor, bei der Frau der 6.-häufigste.
Zu den Risikofaktoren für die Entstehung des Magenkarzinoms gehören u.a. die Ernährung mit gepökeltem oder geräuchertem Fleisch, Mangel an Vitamin A und C und verschiedene Veränderungen der Magenschleimhaut (chronische atrophische Gastritis, Menetrier`sche Erkrankung, Polypen, Adenome). Auch die Infektion der Magenschleimhaut mit einem speziellen Bakterium, dem Helicobacter pylori stellt ein Risiko dar. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Infektion über Jahre besteht.
Bei der Entstehung des Magenkarzinoms kommt es auch zu genetischen Veränderungen. So sind Veränderungen bei Onkogenen, Tumor-Supressor-Genen und DNA-Reparaturgenen beschrieben.

Patienten mit Magenkarzinom können unter Bauchschmerzen, Übelkeit und erbrechen leiden. Auch kommt es zu Gewichtsverlust. Nicht selten wird di Diagnose aber auch „zufällig“ im Rahmen einer Magenspiegelung gestellt. Bestehen längerfristig Bauchschmerzen oder ist eine Magen-Schleimhautentzündung schon länger bekannt, sollte eine Magenspiegelung vorgenommen werden. Das Magenkarzinom geht von der Magenschleimhaut aus und wächst dann in die Magenwand. Es kann in Lymphknoten und in andere Organe (z.B. Leber) streuen oder das Bauchfell befallen. Große Tumore können – je nach Lage – in umliegende Organe (z.B. Leber, Dickdarm, Bauchspeicheldrüse) einwachsen.

Was kann man tun?
Das Magenkarzinom ist nur durch eine Operation heilbar.
Allerdings muss zunächst eine exakte Diagnose gestellt werden. Dazu gehört der Nachweis von bösartigen Zellen im Tumor. Dieser Nachweis erfolgt durch eine Magenspiegelung mit Probenentnahme. Das entnommene Gewebe wird dann unter dem Mikroskop untersucht. Ist Bösartigkeit nachgewiesen, wird die Ausbreitung des Tumors festgelegt, da hiervon die Art der Behandlung abhängt.. Hierzu sind folgende Untersuchungen notwendig

  • Endosonographie (Ultraschalluntersuchung von der Mageninnenseite aus)
  • Sonographie und Computertomographie des Bauches
  • Bestimmung der Tumormarker im Blut

Ist der Tumor auf die Schleimhaut beschränkt und besteht kein Hinweis auf eine Streuung in Lymphknoten oder andere Organe, so kann der Tumor im Rahmen einer Spiegelung abgetragen werden. Alternativ kann der Tumor mit einer Operation in Schlüssellochtechnik (minimal invasiv) entfernt werden. Bestätigt sich bei der mikroskopischen Untersuchung, dass es sich um einen Tumor gerade im Anfangsstadium handelt (nur Schleimhautbefall), ist diese Behandlung ausreichend. Ist der Tumor schon weiter gewachsen und bestehen keine Hinweise auf Fernstreuung, so muss operiert werden. Bei Tumoren, die weiter in die Wand eingewachsen sind und/oder Hinweis auf Befall von Lymphknoten, wird heute jedoch vor der Operation eine Chemotherapie durchgeführt. Dadurch wird der langfristige Erfolg der Operation verbessert.

Nach Abschluss der Chemotherapie wird der Tumor mit einem operativen Eingriff entfernt. Je nach Sitz des Tumors und Art des Tumors wird ein Teil des Magens oder der gesamte Magen entfernt. Ist der Tumor in umliegende Organe eingewachsen, werden diese mit der gleichen Operation entfernt. Wird der ganze Magen entfernt, kann ein Ersatzmagen aus Dünndarm gebildet werden. Wird der ganze Magen entfernt kommt es nach der Operation häufig zu Gewichtsabnahme. Daher streben wir die Bildung eines Ersatzmagens aus Dünndarm an und setzen im Rahmen der Operation zusätzlich eine kleine Sonde in den Dünndarm ein. Diese Sonde wird durch die Haut ausgeleitet und kann nach der Operation für eine zusätzliche Ernährung genutzt werden. Hat der Tumor schon in andere Organe gestreut, wird eine Chemotherapie durchgeführt. Allerdings kann auch die operative Entfernung der gestreuten Herde sinnvoll sein. Dies sollte im Einzelfall besprochen werden.

Was bietet das Klinikum Bad Hersfeld?
Das Vorgehen wird in einer interdisziplinären Tumorkonferenz, bei der alle Experten beraten (Chirurgen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Pathologen, Röntgenärzte), festgelegt. Die Tumorabtragung im Rahmen einer Spiegelung (bei sehr kleinen Tumoren), wird in der Klinik für Innere Medizin I vorgenommen. In der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie werden sämtliche Operationsverfahren, selbstverständlich einschließlich der minimal invasiven Technik, vorgenommen. Zusätzlich wird eine Ernähungsberatung angeboten. Eine Zusatzernährung (s.o.) kann auch zu Hause weitergeführt werden. Hier erhalten Sie entsprechende Betreuung.

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