Gastroösophagealer Reflux; GERD

Was ist das?
Bei der Refluxkrankheit leiden die Patienten unter chronischem Sodbrennen. Ursache ist das Zurücklaufen von saurem Magensaft (lateinisch: Gaster) in die Speiseröhre (lateinisch: Ösophagus). Daher spricht man auch von „Gastro-ösophagealem Reflux“ (englisch: gastro esophageal reflux disease = GERD)

Das Zurücklaufen des sauren Mageninhaltes wird möglich durch:

  • Schwäche des unteren Speiseröhrenverschlusses (Sphincterinsuffizienz)
  • zu großer Zwerchfelllücke im Bereich des Speiseröhren-Magenüberganges mit der Möglichkeit der Verlagerung von Magenteilen in den Brustkorb (Zwerchfellhernie).
  • Kombination beider Veränderungen

Symptome:
Sind in erster Linie chronisches Sodbrennen durch Entzündung der Speiseröhre, vermehrtes Aufstoßen, aber auch chronischer Husten, Brennen im Rachen, Heiserkeit oder schlechter Geschmack im Mund.
Auch Asthma kann durch Reflux verursacht sein.

Die Symptome können durch bestimmte Lebensgewohnheiten verstärkt werden:

  • Art der Ernährung und Übergewicht
  • Nikotin- und/oder Alkoholkonsum

Krankheitsfolgen:
Eine Refluxkrankheit ist eine dauerhafte Erkrankung und kann die Betroffenen sehr belasten, das allgemeine Wohlbefinden, das tägliche Leben und auch den Schlaf stark beeinträchtigen.
Durch die chronische Entzündung kommt es zu Veränderungen der Speiseröhrenschleimhaut (Barrett-Ösophagus), ggf. auch zu Verengung und Schluckstörungen. Durch den Rückfluss des sauren Magensaftes bis an die Stimmbänder und in die Bronchien kommt es zu Heiserkeit und Asthma. Der Übergang in eine Krebserkrankung der Speiseröhre wird wesentlich häufiger beobachtet als bei Gesunden.

Untersuchungen zur Diagnosesicherung:

  • ausführliche Anamnese
  • Speiseröhren-Magen-Spiegelung (ÖGD) mit Biopsie
  • Langzeit-Säuremessung in der unteren Speiseröhre (24-Stunden-pH-Metrie)
  • Muskelschluss-Druckmessung des unteren Speiseröhrenschließers (Durchzugsmanometrie)
  • ggf. Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel

Grafische Darstellung einer Druckmessung in der Speiseröhre (Ösophagus)

Therapiemöglichkeiten:

  • Änderung der Lebensgewohnheiten
  • und medikamentöse Dauertherapie mit Säureblockern (PPI)
  • oder operative Sanierung

Nicht jeder schafft es, über Jahre täglich regelmäßig Medikamente einzunehmen und seine Lebensgewohnheiten streng zu reglementieren. Evtl. mindern die Nebenwirkungen der Medikamente die Lebensqualität zusätzlich.
Die Medikamente behandeln lediglich die Symptome, die Operation hingegen therapiert die Ursache der Erkrankung.

Operationsmethoden:

  1. FUNDOPLIKATIO
    Bei dieser Operation wird der obere Teil des Magens manschettenförmig um das untere Ende der Speiseröhre gelegt und befestigt. So wird der Verschluss des unteren Speiseröhrenmuskels verstärkt und der Reflux verhindert.
     
  2. HIATOPLASTIK
    Rückverlagerung des Bauchinhaltes aus dem Brustraum und Einengung der Zwerchfelllücke, sowie Verstärkung durch ein künstliches Netz ( Netz-Augmentationsplastik).
     
  3. Kombination beider Verfahren.

Seit Kurzem können wir Ihnen im Klinikum Bad Hersfeld die umfassende Diagnostik der Refluxerkrankung mit modernster, computergestützter Technik anbieten.

Die operative Sanierung erfolgt durch Visceralchirurgen in laparoskopischer, minimalinvasiver Technik in einem ganz speziell hierauf eingerichteten, hochmodernen Operationssaal.

Die Operation gehört zu den kleineren bis mittleren Baucheingriffen. Bei ansonsten nicht vorbelasteten Patienten ist mit einem Kliniksaufenthalt von 3 bis 5 Tagen zu rechnen.

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

 




Spezialsprechstunde

Refluxchirurgie
mittwochs von 13.00 - 14.30 Uhr