Gelenkersatz

Der Ersatz eines verschlissenen oder zerstörten Gelenkes ist eines der zentralen Themen der Orthopädischen Chirurgie. Moderne, leistungsfähige und haltbare Implantate stehen für alle großen Gelenke und viele kleine Gelenke zur Verfügung.

Meist ist die Arthrose, der Gelenkverschleiß, die zur Implantation eines Kunstgelenkes (Endoprothese) führt. Aber auch die Schädigung des Gelenkes durch eine Verletzung (posttraumatische Arthrose) oder durch entzündliche Erkankungen (z.B. Rheuma, Psoriasis) kann einen Gelenkersatz notwendig machen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Operation?
Der Gelenkverschleiß gleich welcher Ursache führt für den Betroffenen zu Einschränkungen der Beweglichkeit und Belastbarkeit und zu Schmerzen. Der Schmerz tritt zuerst belastungsabhängig auf, später ist er dauerhaft und kann letztlich sogar die Nachtruhe stören. Die Bewegungs- und Belastungsstörung kann die Arbeitsfähigkeit und die Bewältigung des Alltags einschränken.
Es geht also nicht um Leben um Tod, aber um die Lebensqualität!

Lebensqualität ist jedoch individuell und sieht für jeden anders aus. Deswegen ist die Entscheidung für eine Endoprothese genauso individuell und kann nur vom Patienten selbst getroffen werden. Der Arzt kann nur Berater sein. Er führt aber vielleicht weitere medizinische Argumente für ein künstliches Gelenk ins Feld, wie z.B. die Einnahme hochdosierter, organschädigender Schmerzmittel.
Letztendlich bestimmt aber allein der Patient selbst den Zeitpunkt der Prothesenimplantation.

Welche Risiken birgt die Implantation eines künstlichen Gelenkes?
Die Implantation eines künstlichen Knie-, Hüft- oder Schultergelenkes ist ein großer operativer Eingriff. Risiken wie Herz-Kreislauf- oder Stoffwechselerkrankungen müssen vorab soweit wie möglich reduziert werden.

Jedes Kunstgelenk hat eine beschränkte Lebensdauer, die sog. Standzeit. Schon bei der Erstoperation muss an einen möglichen Wechsel gedacht werden. Die Lebensdauer kann durch einen sorgsamen Umgang mit der Endoprothese verlängert werden: Angepasste Belastung im Alltag, im Beruf und beim Sport, Reduktion des Körpergewichts.

Eine besondere Gefahr für ein künstliches Gelenk stellt eine Entzündung dar. Um eine Infektion schon im Rahmen der Operation zu vermeiden, arbeiten wir unter hochsterilen Bedingungen und unter dem Schutz eines Antibiotikums. Befindet sich eine Prothese schon länger im Körper, können Infektionen in anderen Körperregionen (Zähne, Lunge, Blase) ein Problem darstellen und müssen konsequent behandelt werden.

Hüftgelenksendoprothese
Ein künstliches Hüftgelenk wird bei Verschleiß (Coxarthrose) oder nach Verletzungen (Schenkelhalsfraktur) notwendig. Dabei wird meist sowohl die Gelenkpfanne im Beckenknochen als auch der Kopf des Oberschenkelknochens (Femurkopf) ersetzt. Beide Komponenten können je nach Knochenqualität mit „Zement“ (ein Zweikomponenten Kunststoff) oder zementfrei verankert werden. Das individuell am besten passende Modell wird vor der Operation am Computer durch eine Simulation ausgewählt.

Abb.1: Schwere Coxarthrose mit Zerstörung des Hüftkopfes. Implantation einer zementfreien Hüftgelenksprothese.

Kniegelenksendoprothese
Der Verschleiß des Kniegelenkes ist in vielen Fällen dem hohen Körpergewicht geschuldet, aber auch Folge lange zurück liegender Sportverletzungen (Meniskus, Kreuzband) oder durch Fehlbelastungen durch X oder O Beine verursacht. In einfachen Fällen wird der Knochen wie beim Zahnarzt überkront (Oberflächenersatz). Liegen schwere Fehlstellungen oder Bandinstabilitäten vor, müssen die Gelenkanteile gekoppelt werden, um eine ausreichende Stabilität zu erreichen. In speziellen Einzelfällen ist es möglich nur den verschlissenen Innenteil des Kniegelenkes zu ersetzen (Schlittenprothese).

Abb.2: Links: Vollständiger (bikondylärer) Oberflächenflächenersatz bei Kniegelenkverschleiß (Gonarthrose). Rechts: isolierter Ersatz des inneren Gelenkanteils (Schlittenprothese).

Schultergelenksendoprothese
Künstliche Schultergelenke werden etwa gleich häufig nach schweren Oberarmkopfbrüchen und bei Verschleißerscheinungen (Omarthrose) eingesetzt. Während bei einer Arthrose und bei Frakturen eine sog. anatomische Prothese verwendet werden kann, muss bei einem schweren Schaden der Rotatorenmanschette, einer Sehenenplatte, die das Schultergelenk führt und zentriert eine sog. inverse Prothese eingesetzt werden. Beide Typen führen zu einer deutlichen Schmerzlinderung und zu einer guten Beweglichkeit. Die Belastbarkeit bleibt jedoch eingeschränkt.             

Abb.3: Links: Anatomische Schulterprothese bei schwerem Trümmerbruch des Oberarmkopfes. Rechts: Inverse Schulterprothese bei Verlust der Rotatorenmanschette.

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Endoprothetik

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Endoprothetik (Gelenkersatz)


Klinikum Bad Hersfeld GmbH
Seilerweg 29
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