Kindertraumatologie

Eine besondere Herausforderung stellt die Knochenbruchbehandlung im Kindes- und Jugendalter dar. Es bedarf besonderer Erfahrung, die speziellen Erfordernisse des wachsenden Bewegungsapparates berücksichtigen zu können. Der Chefarzt der Abteilung ist ein national und international anerkannter Spezialist für die Behandlung von Knochenbrüchen und Gelenkverletzungen im Wachstumsalter.

Unser Angebot ist neben der Notfallbehandlung die Kindertraumatologische Sprechstunde. Hier können Nachsorgeuntersuchungen nach Knochenbrüchen (Wachstumskontrollen) durchgeführt werden und die Behandlung ausgewählter Kinderorthopädischer Krankheitsbilder in die Wege geleitet werden.

Wachstumsprognose
Die Wachstumsprognose nach jedem Knochenbruch im Kindes- und Jugendalter dient der Einschätzung, wie sich Knochenbruch und weiteres Wachstum gegenseitig beeinflussen. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Zustand den Wachstumsfugen. Danach können unverschobene und in Maßen verschobene Frakturen („Das wächst sich aus“) konservativ behandelt werden (Abb. 1). Werden bestimmte Grenzen überschritten, die lokalisations- und altersabhängig sind, muss eine operative Behandlung empfohlen werden.

Abb. 1: Links: Röntgenbilder eines 8 jährigen Mädchens. Ein Bruch des Speichenknochens heilt in starker Fehlstellung aus: Die Hand ist nach hinten verschoben. Rechts: Nach 10 Monaten ist die Fehlstellung alleine durch das Wachstum ohne weitere Behandlung fast vollständig ausgeglichen.

Operative Behandlung
Für unsere jüngsten Patienten stehen uns spezielle Materialien zur Verfügung, die den Größenverhältnissen, aber auch den besonderen mechanischen Erfordernissen angepasst sind. Die meisten Operationen bedürfen nur eines kurzen stationären Behandlungsaufenthaltes, für den die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Hauses zur Verfügung steht.

Korrekturoperationen
Besondere Erfahrung haben wir in der operativen Korrektur posttraumatisch verbliebener Fehlstellungen und Funktionseinschränkungen nach Knochenbrüchen im Wachstumsalter. Diese betreffen oft den Ellenbogen und bedürfen einer individuellen Behandlungsplanung. Die Behandlung erfolgt durch eine neuerliche Durchtrennung des Knochens (Osteotomie) und Ausheilung im sog. Fixateure externe (Abb. 2). Kommt es nach einem Knochenbruch am Bein zu einer zunehmenden Fehlstellung, ist oft eine frakturbedingte Wachstumsstörung die Folge.

Abb. 2a: Ein 9 jähriger Junge leidet nach einem fehlverheilten Knochenbruch oberhalb des Ellenbogengelenkes unter einer Formveränderung und Bewegungseinschränkung des linken Armes.

Abb. 2b: Die Röntgenbilder zeigen die Formveränderung des Knochens.

Abb. 2c: Zur Korrektur wird der Knochen durchtrennt (Osteotomie) und mit einem sogenannten äußeren Spanner (Fixateure externe) bis zur Heilung des Knochens in der korrekten Position gehalten.

Abb. 2d: Nach Abnahme des Fixateur externe und einigen Terminen Krankengymnastik sind Funktion und Form des Armes wieder normal.

Kinderorthopädie
Spezielle Behandlungsangebote können auch bei ausgewählten Kinderorthopädischen Krankheitsbildern gemacht werden. Zur Behandlung der X- oder O-Beine bieten wir die Wachstumslenkung an, bei der kleine Metallklammern an Knie oder Sprunggelenk implantiert werden. Auch für gutartige Knochentumoren oder Knochenzysten und Fehlbildungen an der Hand werden Behandlungskonzepte vorgehalten.

Notfallbehandlung
Ein frischer Knochenbruch im Kindesalter stellt immer einen Notfall dar. Er verursacht Schmerzen, die gelindert werden müssen. Er bedarf oft der Ruhigstellung der betroffenen Körperregion, die fachgerecht durchgeführt werden muss. Die definitive Behandlung, manchmal in Form einer Operation, kann dagegen fast immer sorgfältig geplant und innerhalb der nächsten Tage durchgeführt werden.

Als Notfallpatient ist ihr Kind in der Notaufnahme unserer Klinik immer bestens aufgehoben. Unsere Ärztinnen und Ärzte und unser speziell ausgebildetes Pflegepersonal sind rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr für Sie im Einsatz. Bitte bedenken Sie, dass die Notfallbehandlung aus medizinischen Gründen unterschiedlich dringlich sein kann und diese Umstände die Behandlungsreihenfolge bestimmen.

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