Sportverletzungen

Sport ist gesund. Sport zu treiben wird uns allenthalben nahegelegt, um den Folgen unseres Lebensumstände Herr zu werden: Bewegungsmangel, Übergewicht, Diabetes, Depressionen. Aber sportliche Betätigung kann auch Verletzungen nach sich ziehen, sei es beim Freizeit-, Breiten- oder Leistungssport.

Beim Sport verletzt, was tun? Die Sofortmaßnahmen nach einer Verletzung auf dem Fußballplatz oder in der Turnhalle beschreibt das PECH Schema:

P = Pause
Das Beenden der Belastung beugt einer Verschlimmerung vor
E = Eis                 
Sofortige Kühlung wirkt gegen Schmerz und Schwellung
C = Compression  
Dosierter Druck mindert Schwellungen und Einblutungen
H = Hochlegen   
Auch die Hochlagerung hilft bei der Abschwellung

Wir behandeln sämtliche Verletzungen des Bewegungsapparates nach sportlicher Betätigung mit dem Ziel, in angemessener Zeit das ursprüngliche Sportniveau wieder zu erreichen. Notwendige operative Eingriffe werden dabei nach Möglichkeit mit modernen minimal-invasiven Verfahren durchgeführt. Im Folgenden wird unser Behandlungsablauf bei einigen typischen Sportverletzung skizziert.

Schulterluxation
Wird die Schulter ausgekugelt oder ausgerenkt (Abb. 1), kommt es zu Begleitverletzungen (Abb. 2), die die Schulter instabil werden lassen. Es kommt bei nichtigen Anlässen zu erneuten Luxationen. Der abgerissene Rand der Schultergelenkspfanne (Labrum) muss arthroskopisch (in „Schlüssellochtechnik“) wieder befestigt werden Abb. 3,4). Stationärer Aufenthalt: ca. 3 Tage. Anschließend folgen drei Monate intensive Physiotherapie. Die Rate von erneuten Luxationen kann von über 80% beim jugendlichen Sportler auf unter 10% gesenkt werden.


Abb. 1: Die häufigste Form der Schulterluxation. Der Oberarmkopf ist nach vorne und unten aus dem Gelenk getreten und kann nicht mehr bewegt werden.


Abb. 2: Die Kernspintomographie zeigt die im Rahmen der Luxation abgerissene Gelenkpfannenvergrößerung, das Labrum.


Abb. 3: Die arthroskopische Sicht in das Schultergelenk zeigt in der rechten Bildhälfte das abgerissene Labrum.


Abb. 4: Der gleiche Blickwinkel zeigt die Rekonstruktion der Verletzung zur Stabilisierung der Schulter mit einem Faden-Anker-System.

Kreuzbandriss
Der Riss des vorderen Kreuzbandes ist eine typische Verletzung des ambitionierten Fussballers (Abb. 5). Die Diagnose wird mit einer MR Tomographie gesichert. Es muss auf Begleitverletzungen (Meniskus, Knorpel) geachtet werden. Das gerissene Kreuzband (Abb. 6) wird in arthroskopischer Technik mit zwei körpereigenen Sehnen ersetzt (Kreuzbandplastik) (Abb. 7,8). Stationärer Aufenthalt: 4-5 Tage. Nach einer anfänglichen Ruhephase schließt sich intensive Physiotherapie an. Es dauert dennoch bis zu neun Monate bis der Wettkampfsport wieder aufgenommen werden kann.


Abb. 5: Der typische Verletzungsmechanismus für eine Kreuzbandruptur beim Fußball: Unterschenkel und Fuß stehen fest, Oberschenkel und Körper „knicken“ und biegen darüber ab.


Abb. 6: Der arthroskopische Blick auf die zerrissenen Kreuzbandfasern. Von links: der Tasthaken, ein Operationsinstrument, rechts: der gesunde Gelenkknorpel.


Abb. 7: Das straffe, neu eingezogene Sehnenbündel zum Ersatz des vorderen Kreuzband durch das Arthroskop betrachtet.


Abb. 8: Eine Kontrollkernspintomographie zeigt den regelrechten Verlauf des neuen Kreuzbandes (Bildmitte, dunkel).

Syndesmosenriss
Noch eine Fußballerverletzung. Das Band zwischen Innen- und Außenknöchel reißt. Die Knöchelgabel wird instabil. Die Diagnose wird bei der klinischen Untersuchung gestellt und durch eine MR Tomographie bestätigt. Das Band wird genäht, Die Knöchelgabel bis zur Ausheilung operativ ruhig gestellt. Stationärer Aufenthalt: 2 Tage, ggf. auch ambulante Operation. Krankengymnastische Behandlungsdauer 3-4 Monate.

Achillessehnenriss
Die Achillessehne reißt oft bei Freizeit- und Breitensportler im 4. Lebensjahrzehnt. Auch bestimmte Erkrankungen und Medikamente erhöhen die Gefahr einer Achillessehnenruptur. Die Diagnose wird im Rahmen der Untersuchung oder mit dem Ultraschall gestellt. Die Sehnen wird mit kräftigen Fäden genäht. Stationärer Aufenthalt: 2-3 Tage. Der Fuß wird anschließend in „Spitzfußstellung“ ruhig gestellt. Diese wird über 6 Wochen hinweg schrittweise aufgehoben. Intensive Physiotherapie über 8-12 Wochen schließt sich an.

Notfallbehandlung
Eine frische Sportverletzung stellt immer einen Notfall dar. Sie verursacht Schmerzen, die gelindert werden müssen. Er bedarf oft der Ruhigstellung der betroffenen Körperregion, die fachgerecht durchgeführt werden muss. Die definitive Behandlung, manchmal in Form einer Operation, kann dagegen fast immer sorgfältig geplant und innerhalb der nächsten Tage durchgeführt werden.

Als Notfallpatient sind Sie als Sportler in der Notaufnahme unserer Klinik immer bestens aufgehoben. Unsere Ärztinnen und Ärzte und unser speziell ausgebildetes Pflegepersonal sind rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr für Sie im Einsatz. Bitte bedenken Sie, dass die Notfallbehandlung aus medizinischen Gründen unterschiedlich dringlich sein kann und diese Umstände die Behandlungsreihenfolge bestimmen.

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Klinikum Bad Hersfeld GmbH
Seilerweg 29
36251 Bad Hersfeld

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