Wie aus Partnerschaft Familie wird

Liebe werdende Eltern!

Das Erlebnis der Geburt ist für Sie ein ganz ­großes Ereignis. Besonders, wenn es Ihr erstes Kind ist, wenn aus der Partnerschaft zu zweit eine Familie wird. Als werdende Eltern sind Sie voller Erwartung und Freude und fühlen sich nicht selten etwas unsicher. Durch die Schwangerschaft werden Sie zunächst sicher von Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt und Ihrer Hebamme Ihres Vertrauens begleitet.

Dann kommt der Zeitpunkt, an dem Sie sich für Ihre Geburtsklinik interessieren werden. Wir geben Ihnen gerne einen Einblick in unsere Klinik, beantworten Fragen und geben Ihnen wichtige Tipps zur Schwangerschaft. Nutzen Sie dazu gerne unsere regelmäßigen Informationsabende. Gerne beantworten wir auch Ihre weiteren Fragen in einem persönlichen Gespräch. Zum Beispiel in einem Hebammengespräch oder im Rahmen der Geburtsplanung, bitte machen Sie sich dazu unter der Telefonnummer 06621/88921662 ab 37+0 SSW einen Termin aus.

Unser Team wünscht Ihnen alles Gute für die Zukunft. Wir freuen uns darauf, Sie bei der Geburt Ihres Kindes unterstützen und begleiten zu dürfen. 

Alles unter einem Dach

Sicher ist sicher: Direkte Nähe zu den Fachdisziplinen

Die enge Verbindung von geburts­hilf­licher Abteilung und Kinderklinik in ­unserem Haus sowie die unmittelbare ­Nähe zu anderen Fachdisziplinen und ­medizinischen Einrichtungen können in ­Not- und Risiko­situationen für die Gesundheit von Mutter und Kind entscheidend sein. Ein versiertes Geburtsteam aus Ärzten, ­Hebammen, Kinderärzten, Kinderkrankenschwestern und Anästhesisten – ist rund um die Uhr einsatzbereit. Die modernste Medizintechnik steht für eine operative Entbindung – wenn erforderlich – sofort zur Verfügung. Für schnelle Diagnostik steht das ­Zentrallabor rund um die Uhr zur Verfügung.

Die Aufnahme zur Geburt

Besonders beim ersten Kind ist wahrscheinlich Ihre wichtigste Frage, wann Sie in die Klinik ­müssen. Der ­genaue Zeitpunkt der Entbindung ist meist nicht genau voraussehbar. Es gibt aber Zeichen, welche die ­Geburt ankündigen:

  • regelmäßige Wehen im Abstand von 5 bis 10 Minuten
  • Blutungen
  • Abgang von Fruchtwasser (Blasensprung)

Sie sollten sich in die Klinik bringen lassen, wenn Sie etwa eine Stunde lang ­regelmäßige Wehen alle 5-10 Minuten haben. Bei Fruchtwasserabgang und/oder Blutung kommen Sie bitte gleich in den ­Kreißsaal, auch wenn noch keine Wehen eingesetzt haben. Im Zweifelsfall: Versichern Sie sich lieber einmal zu oft! Falls es nur „blinder Alarm“ war, dürfen Sie wieder nach Hause gehen. Im Kreißsaal werden Sie von einer Hebamme empfangen, die ein CTG anlegt und untersucht wie weit der Muttermund ­geöffnet ist. Durch die Kreißsaalärztin oder den Kreißsaalarzt erfolgt dann ­normalerweise eine Ultraschalluntersuchung, ebenfalls wird Blut zur Kontrolle der wichtigsten Laborwerte entnommen. Hat die Geburt begonnen, wird dabei eine Verweilkanüle (ein weiches, dünnes Kunststoffröhrchen) in der Vene belassen. Es ist jetzt die Zeit, mit der Hebamme noch einmal über Ihre Wünsche und Vorstellungen zu sprechen, so dass wir gemeinsam den Ablauf der ­Geburt gestalten können. 

Das Erlebnis Geburt in unserem Kreißsaal

Wir Hebammen und Ärzte sind uns bewusst, wie wichtig eine vertrauensvolle Atmosphäre und Geborgenheit für einen guten Geburtsverlauf sind. Dabei legen wir besonderen Wert auf eine individuell gestaltete, familienorientierte Geburtshilfe und unterstützen Sie nach Ihren Bedürfnissen. So helfen häufig Bewegung, Massage, Musik und vor allem die richtige Atmung, besser mit den Wehen zurecht zu kommen. Außerdem können wir Ihnen zur Erleichterung der Geburtsarbeit Akupunktur, Aromatherapie, ein Entspannungsbad, sowie gut wirksame Schmerzmittel und die Peridualanästhesie anbieten. Das Schmerzempfinden jeder Frau ist sehr unterschiedlich, so dass immer nach gemeinsamer Absprache und Geburtsverlauf entschieden werden muss, was nötig ist. Bei Unsicherheiten sind wir jederzeit für Sie kompetente Ansprechpartner. Nach persönlicher Neigung und den jeweiligen Erfordernissen der Geburt können Sie in unserem Kreißsaal zwischen verschiedenen Geburtspositionen und - verfahren wählen: Wassergeburt, Gebärhocker, aufrechte Gebärhaltung oder liegend, .... 

Ihr Kind überwachen wir mit dem CTG (welches Sie sicher schon aus der Frauenarztpraxis kennen). Als Besonderheit haben wir auch kabellose Geräte, die über Funk Herztöne und Wehen übertragen. So ermöglichen wir Ihnen Mobilität, auch wenn weiter CTG geschrieben werden muss. Jedes CTG ist im Kreißsaal übrigens mit einer zentralen Überwachungsanlage verbunden, wodurch das Kreißsaalteam eine gute Übersicht hat. Bei unauffälligen Herztönen ist ein ständiges CTG nicht nötig. Es wird dann in entsprechenden Intervallen eingesetzt. Die emotionale Unterstützung durch eine vertraute Begleitperson ist für die werdende Mutter sehr wichtig. Meistens kommt ihr Partner mit, den wir dann gerne in alle Phasen der Geburt einbeziehen.

Um den Übergang für das Kind aus der gewohnten, geborgenen Umgebung der Mutter möglichst schonend zu gestalten, achten wir auf angenehmes Licht, wenig laute Geräusche und ausreichend Wärme für das Neugeborene in Ihrem Kreißsaal. Wenn das Kind geboren ist, fließt noch etwas sauerstoffreiches Blut durch die Nabelschnur. Daher warten wir mit dem Durchtrennen bis die Nabelschnur auspulsiert ist. Meistens übernimmt der Partner diesen symbolischen Akt. Um dem Kind die gewohnte Nähe zurück zu geben, empfehlen wir ein zeitnahes Bonding. Die Stimme, der mütterliche Herzschlag und der Hautkontakt beruhigen das Neugeborene in der neuen Umgebung. War ein Kaiserschnitt notwendig, kann natürlich auch der Vater diese Nähe vermitteln. Für den Fall, dass ein Dammschnitt notwendig war oder es zu einem Riss kam, wird nach der Geburt des Mutterkuchens in örtlicher Betäubung genäht. Die Fäden lösen sich selbstständig auf und müssen nicht gezogen werden. Diese Wunden heilen im Allgemeinen sehr schnell.

Nach der Geburt bleibt die junge Familie noch für zwei Stunden zur Beobachtung im Kreißsaal. Die erste Vorsorgeuntersuchung des Kindes findet in dieser Zeit statt und die Hebammen ermitteln Gewicht, Länge und Kopfumfang. Wenn Mutter und Kind bereit sind, nutzen wir diese Zeit auch für das erste Anlegen, denn viele Neugeborene haben ein ausgeprägtes Saugbedürfnis und die Milchbildung wird so frühzeitig angeregt.

Eine ambulante Geburt ist ebenfalls in unserem Haus möglich, hierfür bleiben Sie ungefähr 6 Stunden nach der Geburt im Kreißsaal. Nach einigen Untersuchen sowohl bei Mutter und Kind, können Sie die Klinik verlassen. Voraussetzung hierfür ist eine komplikationslos verlaufene Geburt und dass es Ihnen und dem Kind gut geht. Bitte kümmern Sie sich im Vorfeld um eine Hebamme und auch einen Kinderarzt/eine Kinderärztin.

Betreuung durch die Anästhesie-Abteilung im Hause

Neben den Geburtshelfern stehen Ihnen auch die Ärzte und Ärztinnen der Anästhesie-Abteilung rund um die Uhr zur Seite. Schmerzen, die während des Geburtsvorganges auftreten, werden von jeder Gebärenden unterschiedlich wahrgenommen. Sollte es bei Ihnen durch eine zu schmerzhafte Wehentätigkeit zu Verspannungen kommen, können wir Ihnen mit der Periduralanästhesie (PDA) eine effektive Schmerz­linderung anbieten. Während der dann eintretenden Entspannung, wird die Gebärmutter besser durchblutet und das Baby besser mit Sauerstoff versorgt. Außerdem ist bei einer notwendigen Kaiserschnittentbindung oder sonstigen Eingriffen jederzeit eine Spinalanästhesie bzw. Narkose durchführbar.

Von Anfang an dabei

Die Kinderklinik Bad Hersfeld ist eine Akutklinik mit modernsten diagnostischen Möglichkeiten. Sie verfügt über eine Früh- und Neugeborenen Intensivstation in unmittelbarer Nähe zum Kreißsaal. Damit ist eine zeitnahe Versorgung von Früh- und kranken Neugeborenen rund um die Uhr sichergestellt. Wir sind ein perinataler Schwerpunkt und nehmen Hochrisikkoschwangere und Frühgeborene ab der 32+0 SSW auf. Binnen Minuten stehen ein neonatologisch erfahrener Kinderarzt und sein Team im Kreißsaal zur Verfügung. Unser Perinatalzentrum betreut nicht nur Kinder, die in der Bad Hersfelder Frauenklinik geboren werden. Auch extern geborene Früh- und kranke Neugeborene werden in unserer neonatologisch – pädiatrischen Intensivstation weiterbetreut.

Unsere Aufgabe ist die behutsame individuelle Betreuung von Früh- und Neugeborenen, die auf eine schnelle effiziente Versorgung angewiesen sind, denn im Mittelpunkt steht das Wohlbefinden und die Lebensqualität unserer kleinen Patienten. Die Mitaufnahme eines Elternteils ist jederzeit möglich, sodass Sie in die Pflege Ihres Kindes miteinbezogen und vom Fachpersonal betreut werden. Unsere Still- und Laktationsberaterin beantwortet alle Fragen zum Thema Stillen.

­Weitere Angebote der Kinderklinik:

  • Versorgung durch das Frühförderzentrum mit Krankengymnastik, Ergo- und Logopädie

Ungefähr zwei Stunden nach der Geburt werden Sie und Ihr Baby aus dem Kreissaal auf die Station Süd2 (Geburtshilfe) verlegt. Hier arbeiten Hebammen und Kinderkrankenschwestern als Team zusammen.

Unsere 2-Bett Zimmer sind mit Dusche, WC, Wickeltisch, Fernseher und Telefon (beides kostenpflichtig) ausgestattet.

Zum Frühstück und Abendessen bedienen Sie sich an unserem Buffet. Das Mittagessen wählen Sie aus täglich wechselnden Menüs.

Als Willkommensgeschenk erhalten Sie für Ihr Baby einen Pucksack und eine Mütze, die von einer unserer Kinderkrankenschwestern angefertigt wird.

Die Kinderärzte des Mutter-Kind-Zentrum sind zu jeder Tages-und Nachtzeit erreichbar.

Mehrmals wöchentlich besucht ein Babyfotograf unsere Station. Sie haben die Möglichkeit professionelle Fotos von Ihrem Baby anfertigen zu lassen.

Nach der Geburt können Sie unsere Familienzimmer, je nach Verfügbarkeit, gemeinsam mit einer Begleitperson nutzen (Kosten: 60€ pro Nacht inkl. 3 Mahlzeiten/Wasser).

Bitte bemühen Sie sich bereits in der Frühschwangerschaft um eine Hebamme, vor allem für die sensible Zeit des Wochenbettes, damit Ihre Betreuung gewährleistet ist. Hebammenhilfe in der Schwangerschaft und im Wochenbett sind Leistungen, welche von den Krankenkassen übernommen werden.

Neugeborenen-Hörscreening

Bevor Sie unsere Klinik verlassen, führen wir einen Hörtest bei ihrem Kind durch. Ein intaktes Hörvermögen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Sprachwahrnehmung und Sprachentwicklung.

 




Kontakt

Gynäkologie-Ambulanz
Tel. 06621 / 88 1662

Werdende Eltern können sich mit ihren Fragen über folgende Email direkt mit den Hebammen in Verbindung setzen:
kreisssaal@klinikum-hef.de