Borreliose

Die Borreliose, die auch Lyme-Krankeit genannt wird, ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch Zecken übertragen wird. Die krankheitsauslösenden Erreger, die Borrelien, befinden sich in Darm und Speichel der Zecke und werden bei einem Stich in die Wunde abgegeben. Im europäischen Raum ist etwa jede fünfte Zecke mit Borrelien infiziert, und in Deutschland erkranken jährlich ca. 60.000 Menschen an einer Borreliose. Eine Infektion kann bei milden Wintern grundsätzlich ganzjährig erfolgen, ein Erkrankungsgipfel liegt jedoch in den Sommermonaten (Juni, Juli).

Die Borreliose verläuft typischerweise in drei Krankheitsstadien:
Stadium I (Tage bis Wochen nach Zeckenstich): Im Bereich der Stichstelle kann eine Hautrötung auftreten, die sich allmählich vergrößert und im Zentrum abblasst (sog. Wanderröte). Begleitend können Fieber Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Lymphknotenschwellungen bestehen.

Stadium II (Wochen bis Monate nach Zeckenstich): Brennende Schmerzen im Bereich des ehemaligen Stiches sind Ausdruck einer Beteiligung des Nervensystems, in 90% der Fälle mit Lähmungen und in 60% mit Gefühlsstörungen einhergehend. Auch können in diesem Stadium eine Hirn- oder Hirnhautentzündung, eine Herzmuskelbeteiligung oder Gelenkentzündungen auftreten.

Stadium III (Monate bis Jahr nach Zeckenstich): Verläuft die Infektion chronisch, so kann es zur Spätmanifestation mit chronischen Entzündungen von Gehirn und Rückenmark, Augen, Hör- und Gleichgewichtsorgan kommen. Typisch sind Gelenkentzündungen (sog. Lyme-Arthritis) und Hautveränderungen („Zigarettenpapierhaut“). Eine frühzeitige Diagnose der Borreliose anhand von charakteristischen Beschwerden bzw. klinischem Befund und spezifischen Antikörpern im Blut und eine gezielte Therapie mit einem Antibiotikum sind erforderlich, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Die wichtigste Rolle spielt jedoch vorbeugender Schutz gegenüber Zeckenbefall insbesondere bei Aufenthalt in hohem Gras und Unterholz (lange Hosen, langärmelige Hemden, festes Schuhwerk, Insektenabwehrmittel) bzw. die anschließende Suche nach Zecken auf der Haut (bevorzugt Kniekehlen, Achselhöhlen, Bauch- und Leistenregion) und ggf. deren umgehende Entfernung. Eine weitere über Zecken übertragene Erkrankung ist die sog. Frühsommer-Meningoenzephalitis, d.h. eine virale Entzündung von Gehirn oder Rückenmark und Hirn- bzw. Rückenmarkshäuten, die allerdings auch außerhalb des Sommers auftreten kann.

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html Zecken