Alterstraumatologie

Eine besondere Herausforderung stellt die Knochenbruchbehandlung im Alter dar. In unserer Abteilung betreuen wir ältere Patienten mit schwerwiegenden Verletzungen interdisziplinär vor allem mit den Kolleginnen und Kollegen der Geriatrie. Das vordringliche Ziel dabei ist es, den Patienten auf die Rückkehr in ihre gewohnte Umgebung vor zu bereiten. Dabei soll eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes und eine dauerhafte Pflegebedürftigkeit vermieden werden. Wo notwendig leiten wir die Behandlung einer vorbestehenden Osteoporose (Abb. 1) ein.


Abb. 1: Links Knochenbälkchen eines gesunden Knochens im Mikro-CT. Rechts Verminderung der Knochensubstanz bei schwerer Osteoporose. Quelle: Prof. Dr. C. Heiß, Gießen.

Fünf typische Knochenbruchformen des älteren Menschen bedürfen besonderer alterstraumatologischer Aufmerksamkeit, da sie in der Lage sind, Invalidität und Pflegebedürftigkeit zu verursachen.

Oberarmkopffraktur
Die Oberarmkopffraktur kann in einfacheren Fällen durch eine Osteosynthese mit einem Nagel oder eine Platte behandelt werden. Ist die Fraktur jedoch zu komplex oder liegt bereits ein schwerer Schaden der sog. Rotatorenmanschette oder eine Arthrose des Schultergelenkes (Omarthrose) vor, kann es erfolgversprechender sein, eine Schultergelenksprothese zu implantieren.

Wirbelfrakturen
Wirbelfrakturen im Alter kommen oft ohne eigentlichen Unfall, sondern auf Grund einer Osteoporose zustande. Um eine langwierige Bettruhe zur Behandlung und deren Komplikationen wie Decubitus, Lungenentzündung und Harnwegsinfektionen zu vermeiden, können wir oft die Kyphoplastie zur Stabilisierung des verletzten Wirbelkörpers anbieten. Seltener ist die Versorgung mit einem Fixateur interne notwendig.

Beckenfrakturen
Knochenbrüche am Becken sind bei älteren Patienten manchmal sturzbedingt und manchmal durch eine Osteoporose bedingt. Wir überprüfen, ob eine Instabilität des Beckenrings vorliegt. Ist dies der Fall, planen wir gemeinsam mit der oder dem Betroffenen eine operative Wiederherstellung der Belastbarkeit mit Hilfe von Platten und Schrauben.

Oberschenkelfrakturen
Schenkelhalsfrakturen sind der Prototyp des Knochenbruchs des älteren Menschen. Je nach Frakturverlauf innerhalb (mediale Schenkelhalsfraktur: a) oder außerhalb der Gelenkkapsel (per- oder subtrochantäre Oberschenkelfraktur: b) erfolgt die fast immer operative Behandlung durch die Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes (a) oder einer Platte oder eines Nagels (b). Nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie wird die OP idealerweise innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Verletzung durchgeführt.

Periprothetische Frakturen
Viele ältere Menschen tragen schon eine oder mehrere Gelenkprothesen. Kommt es am gleichen Knochen zu einem Knochenbruch, dann spricht man von einer Periprothetischen Fraktur. Das Behandlungskonzept muss dann immer sehr individuell ausgearbeitet werden. Wesentlich ist, ob sich die liegende Prothese durch die Verletzung gelockert hat, was einen Prothesenwechsel notwendig macht. Ist dies nicht der Fall, kann der Knochenbruch oft durch einen Nagel oder eine Platte stabilisiert und die Prothese erhalten werden.

Notfallbehandlung
Ein frischer Knochenbruch im Alter stellt immer einen Notfall dar. Er verursacht Schmerzen, die gelindert werden müssen. Er bedarf oft der Ruhigstellung der betroffenen Körperregion, die fachgerecht durchgeführt werden muss. Die definitive Behandlung, manchmal in Form einer Operation, kann mit Ausnahme der Oberschenkelfrakturen dagegen meist sorgfältig geplant und innerhalb der nächsten Tage durchgeführt werden.

Als Notfallpatient sind Sie in der Notaufnahme unserer Klinik immer bestens aufgehoben. Unsere Ärztinnen und Ärzte und unser speziell ausgebildetes Pflegepersonal sind rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr für Sie im Einsatz. Bitte bedenken Sie, dass die Notfallbehandlung aus medizinischen Gründen unterschiedlich dringlich sein kann und diese Umstände die Behandlungsreihenfolge bestimmen.

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Klinikum Bad Hersfeld GmbH
Seilerweg 29
36251 Bad Hersfeld

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